Kloster Lüne – Kirche
geschrieben von Christiane Bleumer im März 2020Nach Westen hin schlicht mit dem Nonnenchor,
dafür nach Osten durch die wertvollen
Kunstschätze umso prächtiger: So präsentiert
sich die St. Bartholomäi-Klosterkirche Lüne
vor den Toren Lüneburgs. Gemeinsam mit
der angrenzenden Klosteranlage stellen die
Gebäude ein beeindruckendes Ensemble dar,
das durch die Jahrhunderte hindurch bis in
die Gegenwart erhalten geblieben ist, in seiner
Gesamtheit bewahrt werden konnte und
daher nichts von seinem Reiz verloren hat.
Die Klosterkirche, die für Trau-Gottesdienste
zur Verfügung steht, gehört zum Kloster
Lüne. Daher sind besondere Absprachen
zwischen Gemeinde und Kloster nötig, denn
wegen der Führungen steht die Kirche nur zu
bestimmten Zeiten zur Verfügung.
Schließlich ist die Kirche ein besonderes
Kleinod, das gleichzeitig lebendiger Gottesdienstraum
und Museum ist.
Mehrere Kreuzgewölbe bestimmen den einschiffigen
Bau, den man über einige Treppenstufen vom Nordkreuzgang aus betritt. Der
Innenraum ist wie sein Äußeres durch die
schlichten Formen und klaren Strukturen der
Ordensarchitektur um 1400 bestimmt.
Im Zentrum des Chorraumes zieht ein reich
geschmückter Hochaltar von 1524 die Blicke
auf sich. Zu sehen ist nur die sogenannte
Festtagsseite, denn die seitlichen Flügel sind
befestigt und haben ihre Malereien auf den
Außenseiten vermutlich während der Neugestaltung
des Kirchenraumes um 1650 verloren.Den heutigen Besuchern zeigt der Altar
die Passionsgeschichte. Bemerkenswert ist,
dass zwar Gefangenennahme, Verhörszenen
und die Kreuzigung Christi thematisiert, die
sonst üblichen Szenen der Dornenkrönung
und Geißelung aber nicht gezeigt werden.
Ebenfalls ein bemerkenswerter Kunstschatz,
den die Klosterkirche beherbergt, ist ein aus
dem 15. Jahrhundert stammender Probststuhl.
Mit der Kanzel von 1608 und der Orgel
mit prächtig geschmücktem Prospekt aus den
Jahren 1645 bis 51 finden sich dort schließlich
auch Elemente aus barocker Zeit.
Besondere Beachtung im Nonnenchor verdient
ein Tafelbild mit der Beweinung Christi
von 1538, das der Werkstatt Lucas Cranachs
d. Ä. zugerechnet wird. Dieses und viele weitere
wertvolle Gemälde und Skulpturen machen
den idyllisch gelegenen Kirchenbau St.
Bartholomäi sowohl für die Gläubigen und
als auch für Kunstinteressierte zu einem lohnenden
Ziel, nur wenige Kilometer von Lüneburg
entfernt.
Fotos: Michael Strzeletzki, Winfried Machel
Interessierte melden eine Trauung zu den Öffnungszeiten im Gemeindebüro unter Tel. 5 13 81 an. Wer nicht zur Kirchengemeinde Lüne bzw. Adendorf gehört, muss den Termin zusätzlich mit dem eigenen Pastor vor Ort abklären. In einem sollten die Vorstellungen vom Ablauf und spezielle Liederwünsche besprochen werden. Infos auch auf www.luene.wir-e.de.
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